Das Thomas-Haus Dortmund ist seit 1992 der Sitz des Thomas-Zweiges, der örtlichen Vertretung der Anthroposophischen Gesellschaft in Deutschland e.V.
Lange bestand der Wunsch, der Pflege des geistigen Wortes eine Hülle zu schaffen, bis endlich Ende der achtziger Jahre sich die Bedingungen so gestalteten, dass der Entwurf der Architekten Hermann Bruns und Peter Ferger (Alanus-Hochschule) realisiert werden konnte.
Der Bau umfasst Funktionsräume wie Büro und Küche, zwei kleinere Gruppenräume – einer davon dient auch als Bibliothek -, einem grossen Gruppenraum – den ,,Achteck-Raum“ – und als Höhepunkt den Saal für ca. 146 Menschen und einem Foyer, das auch als Ausstellungsraum genutzt wird. Zur künstlerischen Ausstattung zählen eine bronzene Büste Rudolf Steiners von dem Dortmunder Bildhauer Bernhard Hoetger im Eingangsbereich und im Foyer der „Michaelkopf“ aus Gips von Walther Kniebe, gestiftet von Ursula Venschott. Walther Kniebe stammt aus ebenfalls aus Dortmund.
Das Thomas-Haus ist das Haus der Anthroposophischen Gesellschaft in Dortmund. außer wenigen verschieden grossen Konferenz- und Funktionsräumen besteht es hauptsächlich aus dem Saal mit seinem Foyer. Der Saal ist – wenngleich nicht räumlich – das Zentrum des Thomas-Hauses.
Der Saalteil bildet mit dem anderen Teil des Gebäudes einen rechten Winkel (siehe Grundrissskizze). Der Besucher betritt das Gebäude durch eine kleine Eingangshalle, von der aus er geradeaus und nach rechts in die Nebenräume und nach links in das Foyer des Saales gelangt. Das Gebäude hat keinen symmetrischen Grundriss.
Die plastische Gestaltung des Saals greift ein entscheidendes Stilelement auf, das im ersten Goetheanum in Dornach/Schweiz von Rudolf Steiner – in Anlehnung an eine Idee bei Goethe – erstmalig entwickelt wurde, die Metamorphose. Im Gegensatz zur Wiederholung gleicher Kapitellformen in der durch zweieinhalb Jahrtausende klassischen Säulenhalle, hatte Rudolf Steiner im ersten Goetheanum durch Formmetamorphose die Säulenkapitelle und der sich über ihnen wölbenden Architrave eine im Raum fortschreitende Gestaltwandlung entworfen. Dieses Stilelement kommt auch im Thomas-Haus zur Anwendung.
So sehen wir auch hier eine fortschreitende Entwicklung der Wandgestaltung in den Wandpfeilern der Seitenwände, besonders in ihren Kapitellen. Diese fortschreitende Metamorphose ist anhand der Säulenbeschreibungen zu erkennen.
Rahmenform, nach oben offen, am spitzen Grund Zusammentreffen mit der ebenso spitz hochgezogenen Mittelkante des Pfeilerprofils. Das von oben Kommende und das von unten Aufstrebende treffen in einem Punkt aufeinander. Motto: „Erste Berührung“.
Das Untere hat sich kräftig, sprossartig entfaltet. Aus dem kantig-spitzen Auftreffen ist eine kelchartig nach oben geöffnete Schale geworden, um etwas zu empfangen. Das Obere, das vorher leer war, ist angeschwollen, prominent geworden. Man ist gespannt, wie sich das Angedeutete weiter entfalten wird. Motto: „Lebendige Entfaltung“.
Die Schale hat sich eingerollt, sie bildet schneckenartig einen Innenraum mit einem kleinen Kern. Die Schnecke hat noch zwei weitere „Ableger“ entwickelt. Man kann nicht unterscheiden, was bei diesen Gebilden von oben und was von unten kommt; sie wirken so zusammen, dass zwischen ihnen ein „Organ“ entsteht. Motto: „Innenraumbildung“.
Die von oben kommende und die von unten kommende Formkraft haben einen abgeschlossenen Innenraum gebildet, in dem – frei abgelöst – eine harte, kantige Form steht. In der Mitte zeigt die Form einen senkrechten Keil, mit einem eingekerbten Fuss, um und hinter ihm ein waagerecht gelegter Wulst. Diese Form ist in Bezug auf ihre Ausprägung am stärksten fortgeschritten; sie ist hart und herb. Motto: „Harter Kern in fester Schale“.
Zwischen der 4. und der 5. Säule liegt eine Zäsur, hat sich eine „Wende“ vollzogen. Die harte, herbe Form, die wie in einer Kapsel eingeschlossen war, hat die Kapsel gesprengt. Aber nicht durch äußere Kräfte – so scheint es – sondern durch eine Wesenswandlung von innen. Denn die harte, herbe Binnenform ist verwandelt in eine symmetrische, fast blütenartige Gestalt, die zugleich als Merkurstab erscheint. Motto: „Die Form erblüht“.
Während bei der 4. und 5. Säule die Form am stärksten in die Sichtbarkeit (Evolution), dabei auch in die Differenzierung getrieben ist, beginnt nun bei der 6. Säule die Involution (= Rückbildung), eine Vereinfachung auf höherer Stufe. Vergleicht man die 6. Säule mit der 4. und 3. Säule, so geht hier der eigenständige Innenraum nicht verloren, er ist jedoch umhüllt von „oben“ und „unten“.
Die Form, die sich bei der 3. Säule erst zu entwickeln begann, die sich bei der 4. Säule verhärtete, um sich bei der 5. wie blühend zu entfalten, hat nun Frucht- oder auch Samencharakter angenommen. Es wird etwas eingehüllt, geborgen, verfeinert und verkleinert, in den Keimzustand überführt. Auf diesem Wege der Involution ist das zuvor voll Entfaltete nur noch in Andeutung sichtbar, der Bildimpuls zieht sich zunehmend ins Unsichtbare zurück. Motto: „Die Frucht reift“.
Die irdische Form ist wieder fast leer geworden, nur noch eine leicht geschwungene Prominenz lässt sie eben erkennen. Nun zieht sich der ganze Bildevorgang „nach oben“ ins Unsichtbare zurück, aus dem er bei der 1. Säule hervortrat. Deshalb ist diese Form auch der 1. Säule ähnlich – aber nur ähnlich. Denn jetzt sendet das „Untere“ seine Kräfte wie in einer weit ausgebreiteten händehebenden Gebärde nach oben und öffnet sich dem Unsichtbaren, dem Oberen, dem „Himmel“. Motto: „Der Samen des Unsichtbaren“.
Da, wo sich in einer Kathedrale der Chor, im ersten Goetheanum der Bühnenraum öffnet, finden wir hier eine symmetrische Wandfläche ohne spezifische Aussage oder Form. Gerade an dieser „empfindlichen“ Stelle des Raumes, wo man eine zentrale oder vertiefte Bildaussage erwarten könnte, fehlt diese. Das jedoch ist alles andere als ein Mangel. Diese Wand wirft – so könnte man sagen – das im Raum Geschehende oder Gesprochene wie ein Spiegel in ihn zurück. Was in den sich entwickelnden Formen vom Eingang bis zum Ende entfaltet wird, kann hier in Wortmetamorphose vom Rednerpult aus in den Raum zurückwirken. Bildeformen metamorphosieren sich in sprachliche Aussage. An dieser Stelle des Raumes wird der Besucher aufgefordert, vom Sehen zum Hören überzugehen.
Im Jahr 1981 wurde eine bislang unbekannte Bronze-Büste von Rudolf Steiner entdeckt, die von dem renommierten Bildhauer Bernhard Hoetger geschaffen wurde. Bernhard Hoetger stammt aus Dortmund-Hörde und war zu Beginn des 20. Jahrhunderts als prominenter Bildhauer, Maler und Architekt des Worpsweder Künstlerkreises bekannt. Er wurde dem Expressionismus zugeordnet.
Diese Plastik entstand 1948, nachdem Hoetger während des Zweiten Weltkrieges ins Schweizer Exil flüchten musste. Er lebte in Beatenberg bei Interlaken und kam über seine Freundschaft mit zwei Anthroposophinnen, die in Beatenberg ein Erholungsheim leiteten, mit der Anthroposophie in Kontakt.
Die Büste Rudolf Steiners fertigte Hoetger nach zahlreichen Fotografien von Rudolf Steiner an. Die Skulptur, die Rudolf Steiners Kopf kraftvoll und feinsinnig darstellt, wurde kurz vor Hoetgers Tod einem Freund geschenkt. Der Bildhauer, der während seines Aufenthalts in Beatenberg von finanziellen Schwierigkeiten und Krankheit gezeichnet war, starb im Jahr 1949 in Interlaken.
Die entdeckte Büste wird als ein bedeutendes künstlerisches Ereignis innerhalb der Anthroposophischen Gesellschaft betrachtet. Sie repräsentiert nicht nur die bildhauerische Meisterschaft Hoetgers, sondern auch die tiefe Verbundenheit des Künstlers mit der Philosophie Rudolf Steiners. Dank der Zustimmung des ursprünglichen Besitzers konnten weitere Bronze-Abgüsse der Büste erstellt werden, wobei ein Teil des Verkaufserlöses für anthroposophische gemeinnützige Zwecke gespendet wurde.
Dieses Kunstwerk verdeutlicht die Aussage Goethes, dass wahre Kunst den Betrachter dazu bringt, sich zu sammeln und sich auf die geistige Ebene des Daseins zu erheben. Es zeigt, wie Kunst als Brücke zur Welt dient und gleichzeitig einen Rückzug aus der Zerstreuung des Alltags zu einer neuen Innerlichkeit ermöglicht.
7 verschiedene Seidentypen, die Farben angelehnt an die Metallfarben. Unsere Künstlerin Ilse Goldmann-Hunold hat diese Siegel aus sehr feinen Seiden aus China und Indien in der Zeit von Weihnachten 1996 bis Weihnachten 1997 gearbeitet.
Flowforms versetzen das Wasser in eine natürliche Bewegung. Das Wasser erhält so seine ursprüngliche gesunde innere Struktur zurück. Die liegende Acht wird in jeder Flowform durchflossen.
Flowforms werden in verschiedenen Farben und aus verschiedenen Materialien hergestellt, unter anderem auch aus frostsicherem Granit.
Durch die geschwungenen Formen entsteht ein sehr natürliches Fliessgeräusch
Jede Flowform produziert ein eigenes, charakteristisches Plätschern.
Es sind bildhauerisch ausgearbeitete Wasser-Skulpturen, einzigartig in ihrer Fähigkeit, durchströmendes Wasser zu rhythmisch pulsierenden Figuren einer liegenden Acht zu veranlassen, dem Symbol der Unendlichkeit.
Die seit den 70er Jahren fast nur in Fachkreisen bekannten Flowforms nach John Wilkes sind künstlerisch gestaltete Wasserskulpturen, die durch ihr faszinierendes Zusammenspiel aus Rhythmen und Wirbeln nahezu jeden Betrachter begeistern. Um ihre wahre Qualität erfassen zu können, sollte man sie unbedingt einmal live erleben. Auf den ersten Blick nicht gleich erkennbar ist ihre einzigartige Kombination aus Ästhetik und Funktion.
Peter Mueller
Flowform und Wasserwerkstatt
Leierweg 47a | 44137 Dortmund
Thomas-Zweig
Anthroposophische Gesellschaft in Dortmund e.V.
Dem Wort eine Hülle geben.